Vorwort zum Jahrbuch Nachhaltiges Bauen 2021
von Ständerat Hans Wicki, Präsident Bauenschweiz

Die Bauwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Wir spielen eine zentrale Rolle in der Erreichung der ambitionierten Klimaziele 2050:

Mit Gebäudetechniksanierungen oder energetischen Gebäudehüllen können wir die CO2-Emissionen im bestehenden Gebäudepark deutlich senken. Bei einem Ja zum CO2-Gesetz werden diese Instrumente zusätzlich gefördert. Der Einsatz von Recyclingbaustoffen oder wiederverwendbare Bauelementen sind weitere Treiber. Planer erhalten in der Ausbildung das Rüstzeug für kreislauffähiges Bauen. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Es liegt aber nicht nur an der Bauwirtschaft. Als Bauenschweiz-Präsident und liberaler Ständerat wünsche ich mir erstens, dass das Rad nicht immer neu erfunden wird. Der Rahmen für nachhaltiges Bauen wurde mit dem «Standard Nachhaltiges Bauen» definiert. Zweitens, dass der Staat nicht in den unternehmerischen Freiraum eingreift oder sogar eigene Lösungen lanciert. Beim Bauen ist Nachhaltigkeit schon lange kein leeres Modewort mehr. Treiber waren und sind Kunden und Unternehmer, die als Pioniere voran gehen. Und drittens, das neue Beschaffungsgesetz muss von den öffentlichen Bauherren auf allen drei föderalen Stufen gelebt und neue Zuschlagskriterien wie Nachhaltigkeit oder Lebenszykluskosten angewendet werden.

Einverstanden, wir stehen am Anfang. Die Zuschlagskriterien müssen konkretisiert und Erfahrungen gesammelt werden. Bauenschweiz ist nach wie vor bereit, im Dialog mit den öffentlichen Bauherren, einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen zu leisten.