Im Mittelalter wurden gefällte Baumstämme mit Pferden abtransportiert. Dabei entstand auf dem Waldboden eine Schleifspur, die mitunter wie ein richtiger Weg aussah. Folgte ein Wanderer diesem Weg von der Holzabladestation aus, landete er aber natürlich in einer Sackgasse – nämlich beim Baumstumpf irgendwo im Wald. Daraus entstand schon im 13. Jahrhundert die Redewendung „auf dem Holzweg sein“, als Synonym für sich irren.

Diese Redewendung könnte nun allerdings eine neue, positive Bedeutung erhalten. Im nachhaltigen Bauen nimmt Holz eine zunehmend bedeutende Rolle ein, zumal es naheliegend ist, mit dem vor Ort gewachsenen, erneuerbaren und klimaneutralen Rohstoff zu bauen. So entstehen denn in jüngster Zeit immer mehr Gebäude aus einheimischem Holz – vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus. Damit erlangt der „Holzweg“ tatsächlich eine neue Bedeutung – als Synonym für eine Möglichkeit des ökologisch sinnvollen Bauens.

Das Potenzial von einheimischem Holz ist riesig, zumal die Schweiz zu einem Drittel der Fläche bewaldet ist. Und die wirtschaftliche Bedeutung ist nicht zu unterschätzen: Holz schafft jährlich rund sechs Milliarden Franken Wertschöpfung und damit ein Prozent des Bruttoinlandproduktes. Dabei ist Holz nur einer von vielen interessanten Baustoffen, die vor allem auch in ihrer Kombination das nachhaltige Bauen in Zukunft wesentlich prägen werden.

Indes: Zum nachhaltigen Bauen gehört natürlich weit mehr als nur die geeignete Baustoffwahl. Was es alles braucht, um unsere Zukunft in Bezug auf das Bauen nachhaltig zu gestalten, davon berichtet die vorliegende Publikation.

Wir wünschen Ihnen inspirierende Lektüre!

Harald Fessler, Herausgeber

 

Peter Büchel, Chefredaktor

 

Martin Hofer, dipl. Umweltberater

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