«Die Angebote müssen einen direkten Gewinn bringen.»

«Die Angebote müssen einen direkten Gewinn bringen.»

Forschung und Lehre mit hohem Praxisbezug

In den Bereichen Nachhaltigkeit und Energie am Bau betreiben Fachhochschulen Grundlagenforschung, bilden Bachelor- und Masterstudierende aus und bieten Weiterbildung auf Hochschulstufe für Praktiker.

Die Kurse sind aufgebaut von und mit Dozierenden aus der Wirtschaft, beziehungsweise von ausführenden Planern und Ingenieuren.

Fünf Hochschulen – ein Master

Jede Fachhochschule sticht mit eigenen, einzigartigen Kompetenzzentren aus der Masse heraus. Die Berner Fachhochschule tut dies im Holzbau, die FHNW in der Geomatik, die ZHAW zeigt sich ausserordentlich im Facility Management, die Fachhochschule Graubünden bietet Lehre zum Bauen im alpinen Raum und die Hochschule Luzern schliesslich ist alleinstehend und hochkompetent in Sachen Gebäudetechnik und Energie.

Diese fünf Fachhochschulen haben sich 2007 zur Kooperation EN Bau zusammengeschlossen und bieten gemeinsam den Weiterbildungs-Master «MAS in nachhaltigem Bauen» (enbau.ch) an. Der Lehrgang ist fächerübergreifend. Die Studierenden wählen aus diversen Modulen an den fünf Fachhochschulen und bestimmen so den Schwerpunkt in ihrem MAS in nachhaltigem Bauen selber.

Die Klasse als persönliches Netzwerk

Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Klasse von diversen erfahrenen Spezialisten und Spezialistinnen zusammenkommt – heute leider nur online – und diskutiert. Jede oder jeder Teilnehmer hat seinen eigenen beruflichen Hintergrund und betrachtet die Problemstellung aus seiner eigenen Sichtweise der Erfahrung. Damit trägt er einzigartige Kompetenzen in den Kurs hinein. Die Lehre geschieht zum grossen Teil auch unter den Kommilitonen selber und nicht nur im Austausch mit der Lehrperson. Innerhalb der Klasse bildet sich ein kleines Netzwerk, auf das auch nach der Weiterbildung zurückgegriffen wird.

Alle Module schliessen in der Regel nicht mit einer simplen Wissensabfrage ab, sondern meist mit einer kleinen Kompetenzarbeit aus dem Berufsfeld der Teilnehmenden – ein konkretes Projekt, eine konkrete Problemstellung eines Kunden wird unter der Leitung von Dozierenden weiterbearbeitet. Das Resultat wird geprüft. Bei erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat und ECTS-Punkte.

Weiterbildung muss rentieren

Die gemeinsame Erfahrung aller Fachhochschulen ist, dass Weiterbildungsangebote den Absolventen einen direkten Gewinn bringen müssen. Ansonsten bleiben die Kurse leer. Die Weiterbildung ist nicht nur ein weiterer Titel in der persönlichen Ausbildung, sondern soll letztlich dazu führen, dass anhand der ausgewiesenen, zusätzlichen Kompetenzen mehr Offerten gestellt werden können und so Aufträge generiert für das eigene Unternehmen.

Schweiz CO2 Netto null bis 2050

Der Bundesrat verabschiedete am 27. Januar die neue Klimastrategie. Der Gebäude- und Verkehrssektor soll weitgehend emissionsfrei werden. Das geschehe vordringlich mit Verstärkung der Nutzung von Solarenergie, mehr Wärme aus Holz und klugen Neubauten beziehungsweise Gebäudesanierungen.

EN Bau bietet Kurse von Photovoltaik über die strategische Bauerneuerung, Bauphysik bis hin zum energieeffizienten Facility Management und ist ein wichtiger Partner von Bund und Kantonen, ebenso wie des SIA bei der Umsetzung der Klimastrategie. Gemeinsam bilden die beteiligten Fachhochschulen Fachkräfte weiter, die aus Sicht der Arbeitgeber schnell zusätzlichen Umsatz generieren sollen und Auftraggeber auf hohem praktischem Niveau beraten.

Roger Gmünder, dipl. Umweltwissenschafter ETH, ist Weiterbildungsleiter am Institut für Gebäudetechnik und Energie der Hochschule Luzern und Inhaber der perpetuum AG, Büro für Umweltlösungen.
www.perpetuum.ch

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