Der Schweizer Gebäudepark ist für rund einen Drittel des landesweiten CO2-Ausstosses verantwortlich. Damit sind unsere Gebäude nach dem Verkehr die zweitgrössten CO2-Sünder. Um nicht Dreckschleudern zu schreiben, denn rund drei Viertel der Gebäude werden fossil oder elektrisch beheizt. Im Klartext: Rund eineinhalb Millionen Gebäude sind energetisch nicht auf dem neusten Stand.

Handlungsbedarf ist also dringend gegeben, will die Schweiz die Klimaziele bis 2050 erreichen. Allerdings machen da die aktuellen Zahlen nicht viel Hoffnung: In mehr als einem Fachartikel dieser Publikation werden Sie lesen, dass die aktuelle Gebäude-Sanierungsrate bei rund einem Prozent pro Jahr liegt. Und man muss nicht Adam Riese sein, um daraus ableiten zu können, dass es beim derzeitigen Tempo hundert Jahre dauert, bis alle Gebäude saniert sind.

Natürlich: Die Betriebsenergie ist nur ein Aspekt des nachhaltigen Bauens. Zahlreiche weitere Aspekte gehören dazu – nicht nur ökologische sondern auch ökonomische und soziale. Aber eben: Die Betriebsenergie ist ein zentraler Aspekt. Was also tun mit dem bestehenden Gebäudepark und seiner schleppenden Sanierungsrate? Ansätze gibt es viele. Erwähnenswert ist zum Beispiel die Kampagne SolarAction der Klimaschutzorganisation MyBluePlanet. Sie will im Kanton Zürich die Solarstromerzeugung auf Dächern und an Fassaden innerhalb von fünf Jahren verdoppeln. Nachahmung erwünscht, denn 100 Jahre sind einfach zu lang. Viel zu lang.

Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre mit der vorliegenden Ausgabe des Jahrbuchs Nachhaltiges Bauen Schweiz!

Harald Fessler, Herausgeber

 

Peter Büchel, Chefredaktor

 

Martin Hofer, dipl. Umweltberater